tamyca Geschäftsführer Minis im Interview: 2014 wird ein spannendes Jahr!


Carsharing (Tamyca)

Im Rahmen unserer Interviewreihe "Die Macher der modernen Mobilität" hatten wir Gelegenheit mit dem Gründer und Geschäftsführer von tamyca, Michael Minis, zu sprechen. Michael Minis sieht tamyca ganz klar als wichtigen Player im Mobilitätsmarkt der Zukunft und kündigt an, sich bald noch deutlicher (sichtbarer) vom Wettbewerber wie Autonetzer abzuheben.

CARSHARING-EXPERTEN: Können Sie uns zum Start ein kleines Update geben, wie Sie die Position von tamyca im deutschen Carsharing Markt sehen? Sind Sie mit Ihrer Performance in den letzten 12 Monaten zufrieden? Wie viele Nutzer haben Sie?

Michael Minis: Wir sind mit der Entwicklung auf der Carsharing-Plattform sehr zufrieden. Inzwischen teilen deutschlandweit mehr als 45.000 Menschen Fahrzeuge in ihrer Nachbarschaft über die tamyca-App und Webseite. Vom kleinen Smart, über den Transporter für einen Umzug, oder den Sportwagen für einen Wochenendausflug, sie finden Fahrzeuge für jede Gelegenheit in ihrer Nachbarschaft.

CARSHARING-EXPERTEN: Es gibt in Deutschland aktuell rund 800.000 Carsharer. Das ist im Gesamtkontext noch nicht viel. Wie kann die Popularität von Carsharing gesteigert werden?  Wie möchten Sie wachsen? Was sind Ihre Ziele für 2014?



Michael Minis: Durch das immer größer werdende Angebot an Carsharing-Fahrzeugen wird es einfacher und auch günstiger Carsharing zu nutzen. Nicht zuletzt deshalb ist die Zahl der Carsharing Nutzer in den letzten Jahren rasant gestiegen. Eine Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan beschreibt, dass dieses Wachstum noch stärker wird und bis zum Jahr 2020 auf 15 Millionen Carsharing Nutzer in ganz Europa anwachsen wird. Angetrieben wird diese Entwicklung zum einen dadurch, dass sich viele Menschen kein eigenes Auto mehr leisten können, zum anderen wollen sich viele Menschen auch kein eigenes Auto mehr leisten.

CARSHARING-EXPERTEN: Sie haben kürzlich eine Kooperation mit OPEL Rent geschlossen. Man kann nun über tamyca OPEL Fahrzeuge stundenweise oder tageweise buchen und dann bei den jeweiligen Händlern abholen. Verabschieden Sie sich somit nach und nach vom Peer-to-Peer Carsharing?



Michael Minis: Durch die Kooperation mit OPEL Rent und den Opel Autohäusern in ganz Deutschland verbessern wir das Angebot im Peer-to-Peer Carsharing deutlich. Die Anbieter in der Nachbarschaft sind nun, neben privaten Anbietern, auch die lokalen Autohäuser. Damit bleiben wir bei dem Ursprung des Peer-to-Peer Gedanken treu und können die Verfügbarkeit der Fahrzeuge und die Auswahl noch einmal verbessern.

CARSHARING-EXPERTEN: Was sind die größten Herausforderungen aktuell mit denen Sie bei tamyca zu kämpfen haben? Sind die Deutschen wirklich bereit ihr Auto zu vermieten?

Michael Minis: Inzwischen bieten etwa 4.500 private Nutzer ihre Fahrzeuge auf tamyca.de an. Dies ist aus unserer Sicht die Bestätigung, dass die Deutschen bereit sind ihre Fahrzeuge zu vermieten. In den nächsten Jahren möchten wir diese Zahl deutlich steigern und deutschlandweit ein attraktives Fahrzeugangebot in der Nachbarschaft bieten.

CARSHARING-EXPERTEN: Die Automobilhersteller investieren aktuell viel in ihre eigenen Carsharing Systeme. Auch große Autovermieter wie Hertz beispielsweise bieten ein eigenes Carsharing Angebot an. Auf der einen Seite kann das Ihnen helfen, da Carsharing in der Gesellschaft populärer wird, auf der anderen Seite sind das auch Ihre Konkurrenten mit großer Marktmacht. Wo sehen Sie Ihre Chance in dem Markt?

Michael Minis: Wir sehen in den Angeboten der Autohersteller und auch in den Angeboten der Autovermieter keine Konkurrenz, sondern freuen uns über die wachsende Vielfalt der Mobilitätsangebote für die Nutzer. Als mobiler Mensch, kann ich zwischen Angeboten für einen spontane Fahrt in der Stadt, wöchentlich wiederkehrenden Mobilitätsbedarf oder auch einem Wochenendausflug wählen.

Das private Carsharing punktet gerade bei längeren Fahrten. Die free-float Modelle, wie etwa Car2go und DriveNow, bieten einen tollen Service innerhalb der Metropolen, sind allerdings im Gegensatz zu tamyca bei langen Mietdauern und weiten Strecken sehr teuer. Traditionelle Carsharing-Anbieter, wie etwa Cambio, sind im Gegensatz zu tamyca gebunden an ein Stationsnetz und benötigen eine Mindestauslastung des Fahrzeugs.

CARSHARING-EXPERTEN: Kürzlich hatte der Bundesverband der Autovermieter gegen Autonetzer geklagt. Der Verband bemängelt die Sicherheit von Peer-to-Peer Carsharing und möchte durchsetzen, dass für private Autovermieter die gleichen Regeln wie für die klassischen Autovermieter gelten. Sehen Sie Ihr Geschäft gefährdet? Wie beurteilen Sie die Situation?

Michael Minis: Wir beobachten die Klage des Bundesverbandes der Autovermieter sehr genau. Nach den erfolglosen Angriffen auf tamyca im Jahr 2012, versucht der Verband nun Autonetzer zu bremsen. Bietet eine Privatperson ihr Fahrzeug auf einer Peer-to-Peer Carsharing Plattform an, handelt es sich nicht um ein gewerbliches Angebot. Daher müssen die privaten Fahrzeughalter nicht die gesetzlichen Vorgaben für Autovermieter erfüllen. Wir gehen nicht davon aus, dass die Klage des Bundesverbands bestand haben wird.

CARSHARING-EXPERTEN: tamyca und Autonetzer sind sicherlich die wichtigsten Peer-to-Peer Carsharing Anbieter in Deutschland. Wie sehen Sie sich im Vergleich mit Autonetzer? Warum sollte ein Nutzer das eine dem anderen vorziehen?



Michael Minis: tamyca bietet den Nutzern einige Vorteile, wie etwa vollständig funktionsfähige iPhone- und Android-Apps, kostenloses und individualisiertes Werbematerial für die Vermieter sowie den Zugriff auf Fahrzeuge von mehr als 1.200 Opel Autohäusern. In diesem Jahr wird der Unterschied nochmals deutlicher werden, soviel kann ich schon verraten.
 
CARSHARING-EXPERTEN: Die Zukunft der Mobilität sieht nahtlos vernetzt aus. Stichwort „Komplementäre Mobilität“, also nahtloser Übergang von einem Verkehrsmittel zum anderen. Gewinnen werden die Anbieter, die es schaffen an der richtigen Stelle mit der richtigen Lösung präsent zu sein und gleichzeitig durch Kundennähe und Servicequalität überzeugen. Die Wahl eines  speziellen Verkehrsanbieters rückt in den Hintergrund. Die Gesamtlösung zählt. Wie bewerten Sie diese Aussage? Wie positionieren Sie sich hier als Tamyca? 



Michael Minis: Wir sind davon überzeugt, dass die Vernetzung der Mobilitätsanbieter- und angebote langfristig helfen wird, Reisen noch effizienter und bequemer zu machen. Auch tamyca wird Teil dieses Angebots sein.

CARSHARING-EXPERTEN: Wie sehen Sie Ihren Beitrag zum Umweltschutz und Nachhaltigkeit als Carsharing Marktplatz?



Michael Minis: Jedes geteilte Auto ersetzt zwischen 7 und 12 Fahrzeugen auf unseren Straßen. Da durch die Peer-to-Peer Plattform keine neuen Fahrzeuge angeschafft werden, sondern bereits angeschaffte Fahrzeuge für das Casharing genutzt werden, können so eine Menge Fahrzeuge eingespart werden. Zusätzlich haben die Nutzer die Möglichkeit den CO2-Ausstoß jeder Fahrt zu kompensieren. Dazu unterstützt tamyca Aufforstungsprojekte in Kooperation mit dem PrimaKlima weltweit e.V.

CARSHARING-EXPERTEN: Können Sie uns etwas über tamyca verraten, was die Öffentlichkeit noch nicht weiß?
 
Michael Minis: 2014 wird ein sehr spannendes Jahr;)

CARSHARING-EXPERTEN: Besten Dank für das Interview und viel Erfolg für das Jahr 2014! Wir sind sehr gespannt und werden über Neuigkeiten gerne berichten!

Bildquelle: tamyca

Produktinformation: 
Tamyca / Carsharing
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Mit tamyca.de können Vermieter ihr nicht ausgelastetes Auto vermieten und so Geld dazuverdienen z.B. um die laufenden Kosten des Autos zu tragen. Mieter profitieren von vergleichsweise niedrigen Preisen, einer großen Modellauswahl sowie von potentiellen Anmiet-Standorten direkt in der Nachbarschaft. Schließlich gewinnt auch die Umwelt, weil weniger Autos und Parkplätze gebraucht werden.


In Kürze

Im Test: Tamyca - Carsharing
Wertung der Redaktion von: Carsharing-Experten.de
Gesamtergebnis: 8 / 10