Kostenvergleich: eigenes Auto / Carsharing

Carsharing oder eigenes Auto? Vergleicht man die Kosten, den Komfort, die Flexibilität und ökologische Gesichtspunkte, kann Carsharing eine sehr interessante Alternative zum eigenen Auto darstellen. Dabei kommt es jedoch vor allem auf das persönliche Nutzungsverhalten an.

Doch was bedeutet Carsharing eigentlich?

Die Idee des Carsharings besteht darin, eine Alternative zum eigenen Auto zu bieten, die hinsichtlich Komfort und Flexibilität vergleichbar ist und optimal zum modernen Großstadtleben passt. Beim Carsharing nutzen mehrere Personen ein Fahrzeug. Dadurch sinken die Kosten und es ist sehr umweltfreundlich. Laut Schätzung des Bundesverbands Carsharing ersetzt jedes ihrer Autos rund 10 normale PKW. Ein Wagen wird von rund 25 bis 35 Kunden genutzt.

Carsharing ist damit wie ein Mietwagen für kurze Zeit. Der Kunde bucht den Wagen telefonisch oder online, holt ihn an der Abholstation ab oder ortet einen freien Wagen via Smartphone und kann dann direkt losfahren. Bequem und einfach. Nach der Nutzung bringt er ihn wieder zur Station zurück oder lässt ihn komfortabel am Ziel innerhalb des Geschäftsgebiets des Anbieters für den nächsten Kunden stehen.

Gerade in den Großstädten sind so viele Carsharing-Anbieter vor Ort, dass das Netz an Abholstationen bzw. an möglichen freien Autos sehr dicht ist und der Kunde seinen Wagen damit sehr schnell erreicht.

Bei der Abrechnung können grundlegend zwei Formen unterschieden werden:

Klassisch: Der Kunde zahlt einen Monatsbeitrag (meist zwischen 2 EUR bis max. 15 EUR), ggf. eine einmalige Aufnahmegebühr (zwischen 20 EUR bis 60 EUR) und hinterlegt ggf. eine Kaution (bis zu max. 500 EUR). Der Mietpreis setzt sich aus der genutzten Zeitdauer und den gefahrenen Kilometern zusammen.

Alternativ: Dieses Modell wird vor allem von den unterschiedlichen Autoherstellern wie BMW oder Daimler angeboten, die mittlerweile in den Markt eingestiegen sind. Dabei werden lediglich die genutzten Fahrminuten abgerechnet. Transparent und unkompliziert. Bei DriveNow von BMW bspw. 29 Cent pro Fahrminute.

Welche Vorteile ergeben sich aus Carsharing?

Carsharing kann bei Wenigfahrern damit wesentlich kostengünstiger als ein eigenes Auto sein. Das verdeutlichen auch nochmals die Beispielrechnungen anbei.

Als Annahme soll ein Gebrauchtwagen des Kleinwagen- sowie des Mittelklassesegments als eigenes Auto dienen.

Dabei ergeben sich folgende Orientierungswerte bei den Beispielrechnungen:

Bei einem Gebrauchtwagen im Kleinwagensegment (bspw. VW Polo, Opel Corsa) mit einem Anschaffungswert von ca. 5.000 EUR, Wiederverkaufswert nach 4 Jahren ca. 2.000 EUR und einer Fahrleistung von 5.000 Kilometern im Jahr kommt man auf einen Kilometerpreis von ca. 46 Cent.

Geht man von einem Gebrauchtwagen im Mittelklassesegement (bspw. Audi A4, BMW 3er) aus mit einem Anschaffungswert von ca. 12.000 EUR, einem Wiederverkaufswert von 7.000 EUR nach 4 Jahren und ebenfalls einer Fahrleistung von 5.000 EUR, ergibt sich ein Kilometerpreis von ca. 63 Cent.

Vergleicht man dazu die Carsharing-Varianten, einmal klassisch und einmal alternativ, wird schnell ersichtlich, dass sich gerade für Wenigfahrer Carsharing sehr schnell finanziell lohnen kann.

Beide Kilometerpreise beim Carsharing sind deutlich niedriger als wenn die Fahrer ein eigenes Auto im Jahr nutzen würden. Damit lassen sich Kosten in Höhe von bis zu 1.000 EUR bei einem Kleinwagen und im Vergleich zu einem gebrauchten Mittelklassewagen von bis zu 2.000 EUR und mehr im Jahr einsparen.

Setzt man als Vergleich einen Neuwagen des Klein- oder Mittelklassesegments mit einem Anschaffungswert zwischen 20.000 EUR bis 40.000 EUR an, steigt das Einsparpotential schnell in die Höhe auf mehrere tausend Euro im Jahr.

Doch vergleichen lohnt sich, wie auch die beiden Beispielrechnungen verdeutlichen. Auch innerhalb des Carsharings gibt es deutliche Unterschiede. Der Kunde sollte sich die verschiedenen Berechnungsmodelle genau ansehen und je nach seinem eigenen Bedarf genau ermitteln, welcher Anbieter für ihn tatsächlich am günstigsten ist. Eine pauschale Aussage, dass die klassischen Anbieter des Carsharings günstiger sind als diejenigen mit den alternativen Tarifen, gibt es nicht. Denn auch hier sind Anbieter auf dem Markt, deren Kilometerpreis bei nur rund 20 Cent liegt. Allerdings ist dies immer abhängig wie lange man das Auto benötigt und wie viele Kilometer damit gefahren werden sollen.

Neben der finanziellen Komponente gibt es noch weitere signifikante Vorteile des Carsharings im Vergleich zum eigenen Fahrzeug.

Der Kunde kann sich etwa bei vielen Carsharing-Anbietern das Auto je nach Bedarf und Verwendungszweck flexibel aussuchen. Je nachdem kann er sich damit entweder eine gemütliche Familienkutsche besorgen, einen Zweisitzer für eine flotte Spritztour, einen Mini-Van für große Einkäufe oder einen Kleinwagen für die Fahrt ins Grüne. Damit kann der Kunde das Angebot individuell auf seinen Bedarf zuschneiden und bleibt absolut flexibel.

Darüber hinaus schätzen Carsharing-Kunden besonders den damit einhergehenden Komfort. Denn beim Carsharing müssen sich die Kunden nicht um die Instandhaltung, Wartung oder Versicherung des Autos kümmern. Reparaturen, Ölwechsel, TÜV, Waschen, Winterreifen etc. erledigt alles der Carsharing-Anbieter. Der Kunde hat damit keinerlei Aufwand und fährt immer einen absolut gepflegten Wagen.

Zudem sind die Carsharing-Autos meist neu oder neuwertig und oft nicht älter als 4 Jahre. Sollte wirklich einmal eine Panne oder ein Unfall passieren, verständigt der Kunde die Servicezentrale und die Polizei. Meist sind die Autos über einen Schutzbrief versichert inklusive Abschleppen, Ersatzwagen und ggf. kostenlose Hotelübernachtung. Damit genießen Carsharing-Kunden oftmals ein Rundum-Sorglos-Paket.