Drivy übernimmt Autonetzer

Drivy, der europäische Marktführer im p2p Carsharing-Markt übernimmt den bisherigen deutschen Marktführer Autonetzer. Das Stuttgarter Carsharing Unternehmen wird zum 10.06.2015 in Drivy aufgehen. Mit der Übernahme steigt Drivy zur Nummer 1 im privaten Carsharing in Deutschland auf.

Seit November 2014 ist Drivy, der europäische Marktführer für privates Carsharing, in Deutschland aktiv. Das Unternehmen nahm den Betrieb zunächst in Berlin und dann in weiteren deutschen Großstädten auf. Anfang Mai 2015 wurden die Drivy Aktivitäten auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt.

Mit der Übernahme von Autonetzer möchte Drivy den markt für privates Carsharing in Deutschland neu definieren. Das neue Carsharing Angebot verfüge über insgesamt 100.000 Nutzer und mehr als 11.000 Fahrzeuge in der gesamten Republik.

Drivy positioniert sich bewusst für mehrtägige Anmietungen

Nach der Übernahme von Autonetzer möchte sich das „neue“ Drivy verstärkt als Anbieter für mehrtägige Anmietungen positionieren und damit mehr denn je den Markt der klassischen Autovermieter angreifen.

Gero Graf, Geschäftsführer von Drivy Deutschland führt die bisher gute Entwicklung im Deutschen Markt als eine logische Konsequenz für den Zukauf an und kommentiert die Akquisition mit folgenden Worten: „Wir sind Teil einer neuen Mobilität. Carsharing gehört zum Stadtbild und ist in den Köpfen der deutschen Bevölkerung angekommen. Autonetzer hat da einen hervorragenden Job gemacht. Jetzt rollen wir den Markt für Autovermietungen neu auf.“

Auf Nachfrage von Carsharing-Experten.de bei Drivy, ob es „schwer“ gewesen wäre, die bisherige Carsharing Nummer 1 in Deutschland einzuholen, kommentierte Drivy wie folgt: 

„Wir bei Drivy haben innerhalb von 5 Monaten unsere eigenen Erwartungen übertroffen, daher waren wir auf einem sehr guten Weg. Wir wollten das Momentum nutzen und Autonetzer bot uns die beste Qualität und Masse an Autos, mit der wir auf drivy.de die Kundenanfragen noch schneller bedienen können. Wir bieten den Autonetzer Nutzern nun ein noch besseres Versicherungspaket mit der Allianz, einen günstigeren Preis auf drivy.de und ein ausgereifteres Produkt. Zudem können wir von der Marktexpertise der Autonetzer Gründer am deutschen Markt enorm profitieren.“

Sebastian Ballweg, Geschäftsführer von Autonetzer freut sich ebenfalls über die Akquisition: „Wir überführen unseren Marktplatz in gute Hände. Drivy hat als europäischer Marktführer die Mittel und die Kompetenz das deutsche private Carsharing auf das nächste Level zu heben. Unsere Nutzer dürfen sich auf einen maßgeschneiderten Service für mehrtägige Vermietungen freuen“

Die Akquisition beschleunigt den Carsharing-Trend

Die Konsolidierung im Markt kann der gesamten Carsharing-Branche hierzulande nur helfen. Auch Michael Minis, Geschäftsführer vom Konkurrenten tamyca betrachtet die Akquisition als Hilfreich für den Gesamtmarkt. Tamyca selbst sei außerdem kein reiner p2p Carsharing Marktplatz mehr. Das Unternehmen habe sich nach und nach zu einem breiter aufgestellten Mobilitätsdienstleister entwickelt, welcher zum einen auch gewerbliche Vermietangebote beinhalte, zum anderen wird die tamyca Carsharing-Technologie auch als White Label Plattform für andere Unternehmen angeboten.

Auf die provokante Nachfrage bei Drivy, ob die Grundidee des Carsharings in Deutschland gescheitert sei, insbesondere vor dem Hintergrund der Neupositionierung von Drivy, erhielten wir folgendes Feedback:

„Das hängt davon ab, was man als Grundidee ausruft. Letztlich geht es um ein Modell, bei dem das Teilen eines Autos am meisten Sinn ergibt. Wir bei Drivy glauben, dass ein Auto hervorragend für Reisen dient, die außerhalb der Stadt liegen, z.B. der Wochenendausflug mit Freunden, zur Familie oder in die Berge. Es kann auch sehr sinnvoll für längere oder größere Besorgungen innerhalb der Stadt sein. In diesen Fällen brauche ich wirklich ein Auto, verzichte aber auf den Besitz und miete mir daher eins in meiner unmittelbaren Umgebung bei Drivy. Für alle weiteren Anlässe komme ich sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Rad, dem Taxi oder dem innerstädtischen Carsharing voran.“

Bildquelle: Drivy