spotcar im Interview: Carsharing Startup fordert bestehende Freefloater mit neuem Abrechnungsmodell heraus


Carsharing (Spotcar)

Im Rahmen unserer Interviewreihe „Macher der modernen Mobilität“ kommt heute Michal Schmidt, Gründer des jungen Lifestyle Carsharing-Systems spotcar zu Wort. Herr Schmidt spricht über sein Carsharing Startup, welches mit einem kilometerbasierten Tarif das Free-Floating Carsharing aufmischen möchte. Zum Start ist sportcar in Berlin verfügbar.

CARSHARING-EXPERTEN: Hallo Herr Schmidt, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview genommen haben.

Sie starten mit Ihrem Carsharing System in Berlin. Können Sie uns zum Start sagen, weshalb Sie daran glauben, dass sich Spotcar gegen die starke Konkurrenz in Berlin wie z.B. DriveNow, car2go, Multicity, CiteeCar oder Flinkster durchsetzen oder zumindest daneben bestehen kann? In keiner anderen deutschen Stadt ist die Anzahl der Wettbewerber so hoch wie in Berlin.  Provokant gefragt: Wieso braucht es noch Spotcar?

Michal Schmidt: Wir sind davon überzeugt, dass das einmalige Konzept von spotcar – bestehend aus Kilometerabrechnung, Free-Floating-Modell und vollständig auf dem Smartphone beruhender Bedienung – dem Bedürfnis nach einer möglichst umfassenden Mobilität und Flexibilität besser entspricht, als jedes andere System.

CARSHARING-EXPERTEN: Im Gegensatz zu anderen Free-Floating Anbietern wird bei Spotcar pro Kilometer und nicht pro Minute abgerechnet. Ist die neue Abrechnungsmethode Ihr Hauptunterscheidungsmerkmal im Vergleich zum Wettbewerb?

Michal Schmidt: Der größte Vorteil von spotcar ist die Abrechnung nach gefahrenen Kilometern in Verbindung mit dem Free-Floating-Prinzip. Aufgrund der hohen Verkehrsdichte in Großstädten wie Berlin und dem Wunsch der Kunden nach günstiger Mobilität und viel Flexibilität birgt das Kilometermodell viele Vorteile gegenüber der Minutenabrechnung. Die spotcar-Kunden können das Fahrzeug flexibel mieten, direkt an ihrem Zielort wieder abstellen und können schon vor Fahrtantritt leicht ermitteln, welche Fahrkosten auf sie zukommen. Bei einem Minutenmodell hingegen weiß der Kunde nie, wie teuer es am Ende wird, da Staus, Ampelphasen und etliche unvorhersehbare Ereignisse die Fahrt verzögern können.

Um die Bedienung des Systems und die Fahrt noch angenehmer zu machen, arbeitet spotcar mit einer rein mobilen Lösung. Die Anmietung des spotcars, das Öffnen und Schließen des Fahrzeugs sowie Schadensmeldungen passieren über das Smartphone des Kunden.

CARSHARING-EXPERTEN: Sie möchten innerhalb eines Jahres 30.000 Kunden gewinnen. Wie möchten Sie dieses ambitionierte Wachstum bewerkstelligen? Weshalb glauben Sie daran, dass diese Kundenzahl machbar ist.

Michal Schmidt: Wir setzen neben den überzeugenden Produktmerkmalen auf starke Kooperationen und performancebasiertes Marketing.

CARSHARING-EXPERTEN: In Ihrer Pressemitteilung sagen Sie, dass Sie innovative Erlösmodelle entwickeln, die zwar auf ihrem eigenen Carsharing System aufbauen, gleichzeitig aber weit über die reine Fahrzeugvermietung hinausgehen. Können Sie diese Aussage etwas näher erläutern und/oder ein Beispiel geben?

Michal Schmidt: Weitere Erlösmodelle sind aktuell in Arbeit. Leider können wir über laufende Entwicklungen keine Auskunft geben.

CARSHARING-EXPERTEN: Wie ist Spotcar finanziert. Haben Sie einen externen Investor? Wer steckt hinter Spotcar?

Michal Schmidt: spotcar wird von seinen Gründern und privaten Investoren finanziert. Geschäftsführender Gesellschafter ist Michal Schmidt. Zweiter Gründer ist Benjamin Krüger, Gesellschafter und Chef der Technikabteilung.

CARSHARING-EXPERTEN: Was sind die größten Herausforderungen aktuell mit denen Sie bei Spotcar zu kämpfen haben? So ein Carsharing System in den Markt zu bringen ist nicht einfach. Können Sie uns einen kleinen Einblick geben?

Michal Schmidt: Sehr große Herausforderungen lagen in der optimalen Bereitstellung einer vollständigen und reibungslos funktionierenden Technik. Denn bei der Carsharing-Abwicklung müssen sehr viele Prozesse berücksichtigt werden, um die einwandfreie Interaktion mit Kunden und Lieferanten gewährleisten zu können. 

CARSHARING-EXPERTEN: Was muss in den kommenden Monaten passieren, dass Sie am Ende des Jahres 2014 den Launch von Spotcar als erfolgreich bezeichnen?

Michal Schmidt: Ein erfolgreicher Launch für spotcar wäre, wenn die geplanten Kunden- und Umsatzzahlen planmäßig erreicht werden und die ersten Schritte zur Etablierung von spotcar als neuer Lifestyle-Carsharer getan sind. Wir sind derzeit auf dem besten Weg dahin.

CARSHARING-EXPERTEN: Was Wir glauben, dass die Zukunft der Mobilität in Form einer nahtlosen Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel bestehen wird. Die Wahl eines bestimmten Verkehrsanbieters rückt in den Hintergrund und eine optimale Vernetzung der einzelnen Verkehrsmittel (Carsharing ÖPNV, Rad, Privatauto)  in den Vordergrund. Die Menschen werden in der Zukunft sich nicht explizit nur als Autofahrer, Radfahrer, Carsharer oder ÖPNV-Nutzer bezeichnen, sondern nach einer passenden Kombination suchen. Gewinnen werden die Anbieter, die es schaffen an der richtigen Stelle mit der richtigen Lösung präsent zu sein und gleichzeitig durch Kundennähe und Servicequalität überzeugen.  Wie bewerten Sie diese Aussage? Wie möchten Sie sich hier als spotcar positionieren?

Michal Schmidt: Wir sind ebenfalls der Meinung, dass sich am Ende die Anbieter durchsetzen werden, die dem Kunden den größten Nutzen bringen – einen Service der für simple Mobilität und ständige Flexibilität steht. spotcar versucht im ersten Schritt, aus eigener Kraft das bestmögliche Angebot anzubieten. Langfristig ist jedoch die Vernetzung mit weiteren Verkehrsmitteln geplant.

CARSHARING-EXPERTEN: Vielen Dank für das Interview Herr Schmidt und viel Erfolg für den Start!

Produktinformation: 
Spotcar / Carsharing
k.A.

spotcar ist ein junges Carsharing Angebot in Berlin. Die Fahrzeugflotte besteht aus 100 Adam Opel, die im Berliner Geschäftsgebiet flexibel angemietet und wieder abgestellt werden können. Die Abrechnung erfolgt bei spotcar NICHT pro Minute, wie bei anderen Freefloating Carsharing-Systemen, sondern pro gefahrenen Kilometer. Der Nutzungspreis pro Kilometer liegt im Normalfall bei 0,69 EUR (EasyDrive-Tarif) und beinhaltet bereits die Versicherungs- und Benzinkosten. Neben dem EasyDrive-Tarif gibt es bei spotcar noch drei unterschiedliche Prepaid Pakete. Bei Buchung eines Prepaid-Paketes können Sie bereits ab 0,50 EUR pro Kilometer mit einem spotcar fahren.


In Kürze

Im Test: Spotcar - Carsharing
Wertung der Redaktion von: Carsharing-Experten.de
Gesamtergebnis: k.A. / 10