Bundesverband Carsharing fordert eine Lösung für Carsharing Stellplätze im öffentlichen Raum

Je stärker die Nutzung von Carsharing in Großstädten voranschreitet, desto akuter wird die Diskussion um die Verfügbarkeit von Parkplätzen. Der Bundesverband Carsharing fordert in dem Zusammenhang bereits seit mehreren Jahren eine nationale Rechtsgrundlage, die den Kommunen erlaubt, rechtssicher Carsharing Stationen im öffentlichen Raum zu genehmigen und zu errichten.

Der Verband sieht beim stationsbasierten Carsharing das weitere Kundenwachstum gefährdet. In vielen Stadtvierteln seien die Reserven auf Privatflächen ausgeschöpft.

Das Bundesverkehrsministerium hatte sich Anfang des Jahres mit dem Thema im Verkehrsausschuss beschäftigt und möchte zeitnah eine sog. Verkehrsblattlösung erlassen. Es ist angedacht ein amtliches Verkehrszeichen zur Kennzeichnung von Carsharing Plätzen zu schaffen. Einhergehend mit dem Verkehrszeichen wird es eine Definition geben, welche Fahrzeuge berechtigt sind, diese Stellplätze zu nutzen.

Der Bundesverband Carsharing begrüßt die Bemühungen des Bundesverkehrsministeriums sieht jedoch die Interessen der stationären Carsharing Anbieter unzureichend berücksichtigt und möchte Vorschläge zu einer geeigneten Lösung erarbeiten. Eine Regelung müsse her, die es gewährleistet, dass auch längere Zeit im Voraus reservierte Fahrzeuge später tatsächlich am definierten Ort zur Verfügung stünden. Eine unternehmensbezogene Zuordnung eines Stellplatzes zu einem bezeichneten Fahrzeug wäre eine geeignete Lösung.

Bundesverband Carsharing Geschäftsführer Willi Loose dazu: „Nur wenn die gewünschte Autoklasse zum gewünschten Zeitpunkt am reservierten Ort zur Verfügung steht, können wir dem Carsharing-Kunden vermitteln, dass er sein eigenes Auto nicht mehr benötigt und mit dem Carsharing-Angebot einen gleichwertigen Ersatz zur Verfügung hat.“

Der Bundesverband sieht die Interessen der Freefloating Anbieter und der stationären Anbieter anders geartet und möchte sicherstellen, dass unterschiedliche Interessen auch unterschiedlich behandelt werden.

Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Verband die Flut der Freefloating Angebote der Automobilhersteller wie Daimler oder BMW kritisiert. Der Verband befürchtet, dass diese flexiblen Carsharing Angebote dem Grundgedanken des Carsharing – nämlich, dass weniger Auto gefahren wird – entgegenstehen. Die flexiblen Carsharing Angebote würden den Öffentlichen Nahverkehr u.a. aufgrund der Bequemheit ihrer Nutzung kannibalisieren.

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