P2P Carsharing Marktführer Autonetzer wächst stark und setzt sich ein für die Share Economy


Carsharing (Autonetzer (Achtung jetzt DRIVY))

Sebastian Ballweg, Gründer und Geschäftsführer vom p2p Carsharing Marktplatz Autonetzer im Gespräch mit Carsharing-Experten. Sebastian Ballweg spricht über die Marktführerschaft von Autonetzer, die Kooperation mit Daimler und die Zukunft der Mobilität. Auch deutet Sebastian an, sich künftig stärker für die Share Economy einsetzen zu wollen.

CARSHARING-EXPERTEN: Hallo Herr Ballweg, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Gespräch genommen haben. Können Sie uns zum Start ein kleines Update geben, wie Sie die Position von Autonetzer im deutschen Carsharing Markt sehen? Sind Sie mit Ihrer Performance in den letzten 12 Monaten zufrieden? In Ihrer Kommunikation bezeichnen Sie sich in letzter Zeit als p2p Carsharing Marktführer: Welchen Maßstab legen Sie hier zu Grunde?

Sebastian Ballweg: Im letzten Jahr hatten wir ein fulminantes Nutzerwachstum von +150% auf nun 35.000 registrierte Autonetzer. Mit 4.500 eingestellten Fahrzeugen hat sich unser „Auto-Pool“ mehr als verdoppelt. Damit haben wir das größte Carsharing-Angebot – nicht nur in Bezug auf das peer-2-peer Carsharing – in Deutschland. Noch vor Flinkster oder den Freefloating-Angeboten von car2go oder DriveNow. Von daher sind wir mit der Entwicklung natürlich sehr zufrieden.

CARSHARING-EXPERTEN: Es gibt in Deutschland aktuell rund 800.000 Carsharer. Das ist im Gesamtkontext noch nicht viel. Wie kann die Popularität von Carsharing gesteigert werden? Wie möchten Sie wachsen? Was sind Ihre Ziele für 2014?

Sebastian Ballweg: Das sehe ich etwas anders. Wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland vor einem Jahr noch weniger als 500.000 Carsharing-Nutzer hatten, ist der Schritt in 2013 schon beachtlich gewesen. Dies ist natürlich auch dem Einstieg der Automobilkonzerne in den Carsharing-Markt und dem rasanten Wachstum des p2p-Carsharings zu verdanken. In diesem Jahr möchten wir vor allem unsere führende Rolle im p2p-Markt weiter ausbauen und noch mehr Nutzer (Mieter) für Autonetzer begeistern. Dies wird auch der Schlüssel zum Erfolg sein: wie können wir Menschen erfolgreich vermitteln, dass sie insbesondere in Städten auf das eigene Auto inzwischen getrost verzichten können? Dazu werden wir auch 2014 weiter auf bestehende und neue Kooperationen setzen. Gemeinsam lassen sich die Potenziale des „geteilten Autos“ bzw. der Grundgedanke der Share Economy leichter verbreiten.

CARSHARING-EXPERTEN: Was sind die größten Herausforderungen aktuell mit denen Sie bei Autonetzer zu kämpfen haben? Sind die Deutschen wirklich bereit Ihr Auto zu vermieten?

Sebastian Ballweg: Das man über das „Autonetzen“ sehr leicht die Unterhaltskosten reduzieren kann, spricht sich schnell rum. Durch die positiven Erfahrungen, die sich in den Bewertungen widerspiegeln, kommen neue Autobesitzer fast automatisch auf die Plattform. Die Kunst ist es eher zu vermitteln, dass man günstiger und flexibler unterwegs ist, wenn man sich ab und zu das passende Auto für den passenden Zweck über Autonetzer ausleiht, als ein eigenes Auto zu besitzen.

CARSHARING-EXPERTEN: Die Automobilhersteller investieren aktuell viel in ihre eigenen Carsharing Systeme. Auch große Autovermieter wie Hertz beispielsweise bieten ein eigenes Carsharing Angebot an. Nun möchte die Deutsche Bahn sogar in das Geschäft mit privaten Carsharing Fahrzeugen – also Ihr Business -  einsteigen und wird im ersten Halbjahr 2014 Flinkster Privat launchen. Auf der einen Seite kann das Ihnen helfen, da Carsharing in der Gesellschaft populärer wird, auf der anderen Seite sind das auch Ihre Konkurrenten mit großer Marktmacht. Wo sehen Sie Ihre Chance in dem Markt.

Sebastian Ballweg: Aktuell sehen wir uns mit einer Klage des Bundesverbands der Automobilvermieter  (BAV) konfrontiert, der privates Carsharing als Bedrohung sieht. Wir werden also nicht von allen Marktteilnehmern mit offenen Armen begrüßt. Das ausgerechnet ein Unternehmen, das im BAV organisiert ist, selbst ins Geschäft der Vermittlung von privaten Fahrzeugen einsteigen will, ist natürlich ziemlich unverfroren. Wir sehen das aber locker und nehmen die Herausforderung an. Generell setzen wir auf Kooperationen, ob mit Daimler, Mietwagenfirmen oder Auto-Händlern. Wir sehen eher die Potentiale – auch zwischen sich ergänzenden Sharing-Angeboten - und lassen uns hier nicht von unserem Weg abbringen.

CARSHARING-EXPERTEN: Sie kooperieren seit einem Jahr mit Daimler im Rahmen der car2share Initiative. Können Sie ein paar Worte zu diesem Projekt sagen? Ist das ein weiteres Standbein von Autonetzer? Auf der Website von car2share wird außerdem davon gesprochen in der Zukunft weitere Mobilitätsservices unter diesem Namen anzubieten. Ist das auch ein Bereich, wo Sie als Autonetzer mitreingehen wollen?

Sebastian Ballweg: Wir kooperieren mit Daimler über die Initiative car2share sowie punktuell über etablierte Sharing-Angebote der Daimler Mobility Services, um z.B. über car2go den Gedanken der „Mobilität als Dienstleistung“ gemeinsam zu vermarkten. Über car2share.com sammelt Daimler erste Erkenntnisse, wie sich fahrzeugbezogene Sharing-Lösungen im Firmenumfeld (Working), in Wohnsiedlungen (Living) und zwischen Privatpersonen (private) – letztere über Autonetzer - etablieren lassen. Ob weitere Services unter dem Namen car2hare geplant sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir fokussieren uns jedenfalls auf den p2p-Markt.

CARSHARING-EXPERTEN: Unabhängig von anderen p2p Carsharing Plattformen wie z.B. Tamyca oder Nachbarschaftsauto. Sehen Sie Ihre Konkurrenz eher im Bereich der klassischen Autovermieter oder eher bei stationären Carsharing-Angeboten?

Sebastian Ballweg: Wir sehen weder das klassische Mietwagen-Geschäft noch die stationären Carsharing-Angebote als Konkurrenz. Jedes Angebot hat seine spezifischen Vor- und Nachteile für die vielfältigsten Kundenanforderungen. In vielen Fällen ergänzen sich unsere Angebote sogar. Beispielsweise benötigt man bei Sixt & Co. eine Kreditkarte, um ein Auto zu buchen. Unsere Kunden haben zu einem Großteil überhaupt keine Kreditkarte. Wenn es uns nicht gäbe, könnten Sie an der neuen flexiblen „Mobilität nach Bedarf“ gar nicht teilnehmen.

CARSHARING-EXPERTEN: Kürzlich hatte der Bundesverband der Autovermieter gegen Sie geklagt. Der Verband bemängelt die Sicherheit von Peer-to-Peer Carsharing und möchte durchsetzen, dass für private Autovermieter die gleichen Regeln wie für die klassischen Autovermieter gelten. Können Sie uns ein Update zu diesem Sachverhalt geben?

Sebastian Ballweg: Der Sicherheitsaspekt ist vorgeschoben, um Ängste zu schüren. Wir sehen der Angelegenheit entspannt entgegen. Leider gibt es noch keinen Gerichtstermin. Ihr könnt aber davon ausgehen, dass wir nicht untätig sind und uns für die Rechte der Share Economy stark machen werden.

CARSHARING-EXPERTEN: Die Zukunft der Mobilität sieht nahtlos vernetzt aus. Stichwort „Komplementäre Mobilität“, also nahtloser Übergang von einem Verkehrsmittel zum anderen. Gewinnen werden die Anbieter, die es schaffen an der richtigen Stelle mit der richtigen Lösung präsent zu sein und gleichzeitig durch Kundennähe und Servicequalität überzeugen. Die Wahl eines  speziellen Verkehrsanbieters rückt in den Hintergrund. Die Gesamtlösung zählt. Wie bewerten Sie diese Aussage? Wie positionieren Sie sich hier als Autonetzer?

Sebastian Ballweg: Das ist in der Tat noch Zukunftsmusik. Wir sind in den wichtigen Projekten, die sich mit der Verzahnung der Verkehrsmittel beschäftigen, involviert. Bei den vielen Anbietern sowie den unterschiedlichen Anforderungen und Interessen rechne ich aber mit keinem kurzfristigen Durchbruch. Mittelfristig ist dies aber ein spannendes Thema – wenn es der Kunde auch so sieht.

CARSHARING-EXPERTEN: Wie sehen Sie Ihren Beitrag zum Umweltschutz und Nachhaltigkeit als Carsharing Marktplatz?

Sebastian Ballweg: Wir tragen dazu bei, dass weniger Autos produziert werden müssen. Alleine letztes Jahr haben wir schon 200 Fahrzeuge durch „Autonetzen“ eingespart. Langfristig tragen wir auch zur lebenswerten Stadt von morgen bei. Mit mehr Freiraum für z.B. Kinderspielplätze durch weniger Autos auf den Straßen. Alle interessanten Fakten haben wir in einer anschaulichen Infografik zusammengetragen.

CARSHARING-EXPERTEN: Können Sie uns etwas über Autonetzer verraten, was die Öffentlichkeit noch nicht weiß?

Sebastian Ballweg: Wir sind für den Greentech Award in der Kategorie „Automobilität“ nominiert. Wir freuen uns über jede Stimme – damit wir Volkswagen, Continental & Co. hinter uns lassen...

CARSHARING-EXPERTEN: Herr Ballweg, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin Erfolg!

Bildquelle: Autonetzer

Produktinformation: 
Autonetzer (Achtung jetzt DRIVY) / Carsharing
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Autonetzer macht Spass! Autonetzer ermöglicht nicht nur die Anmietung von Autos, sondern auch das Carsharing des eigenen Autos. Insgesamt betrachtet ist Autonetzer nicht ohne Grund einer der führenden Carsharing Anbieter von privat zu privat. Die Website ist sehr gut gemacht und benutzerfreundlich. Die Anmietung und Vermietung ist so einfach wie möglich gestaltet. Weiteres Plus: Autonetzer hat mit die meisten Carsharing Autos von privat in ihrer Datenbank. Spontan ist eine Anmietung i.d.R. jedoch nicht ganz so einfach möglich, da zunächst auf eine positive Rückmeldung des Vermieters gewartet werden muss.


In Kürze

Im Test: Autonetzer (Achtung jetzt DRIVY) - Carsharing
Wertung der Redaktion von: Carsharing-Experten.de
Gesamtergebnis: 8 / 10

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